„Verbindungen fördern“ stärkt auch in den Jahren 2024/25 überregionale Zusammenarbeit

 

Für das Programm „Verbindungen fördern“ des Bundesverbands Freie Darstellende Künste e.V. (BFDK) hat die Fachjury am 23. März 2023 neun Bündnisse aus dem Bereich der freien darstellenden Künste zur Förderung empfohlen. Sie sollen von Januar 2024 bis Dezember 2025 mit Mitteln in Höhe von 200.000 bis zu 280.000 Euro pro Jahr finanziert werden.

Presse

„In der Auswahl spiegelt sich die Vielseitigkeit der Akteur*innen in den freien darstellenden Künsten wider. Verschiedene Arbeitsbereiche, Genres, Zielgruppen und Regionen erfahren durch diese bundesländerübergreifenden Verbindungen eine neue Aufmerksamkeit. Die ausgewählten Bündnisse wirken mit ihrer Arbeit Asymmetrien von institutionellen Strukturen entgegen, die zu systematischen Ausschlüssen führen. Zudem zeigt sich zwischen den verschiedenen Bündnissen ein hohes Potenzial für mögliche Verschränkungen und für den Austausch zu Querschnittsthemen, die die Akteur*innen beschäftigen. Die sehr hohe Qualität der Anträge hat viel Freude beim Lesen bereitet und eine gute Grundlage für den anspruchsvollen Austauschprozess zwischen allen Jurymitgliedern gegeben. Außerdem bestätigt die Antragslage die große Notwendigkeit dieses Förderprogramms und die Sinnhaftigkeit, die initiierten und wachsenden Strukturen auch langfristig substanziell zu unterstützen“, erklärten die „Verbindungen fördern“-Jurymitglieder.

 

Die Fachjury setzt sich aus folgenden Personen zusammen:

Jun.-Prof. Dr. Veronika Darian (Institut für Theaterwissenschaft, Universität Leipzig) – Perspektive Wissenschaft

Micha Kranixfeld (Künstler und Kulturwissenschaftler) – Perspektive Ländlicher Raum

Mirrianne Mahn (Politische Aktivistin, Theatermacherin, Referentin für Diversitätsentwicklung) – Perspektive Teilhabe und Repräsentation

Julia*n Meding (Performancekünstler*in) – Perspektive Künstler*in

Dr. Henning Mohr (Geschäftsleitung Kulturpolitische Gesellschaft e.V.) – Perspektive Kulturpolitik

 

Folgende Bündnisse sollen ab Januar 2024 gefördert werden:

  • FESTIVALFRIENDS fokussiert sich auf die Besonderheit flüchtiger Produktions- und Arbeitsstrukturen von Festivals und stärkt mit seinen Formaten die überregionale Mobilität und Vernetzung von Künstler*innen.
  • flausen+ bietet verschiedene Fördermodelle mit dem Fokus Nachwuchs und internationaler Austausch an und verfolgt mit dem Strukturaufbau und der kulturpolitischen Unterstützung freier Theater in der Fläche die nachhaltige Etablierung eines bundesweiten Netzwerks.
  • KompleXX Figurentheater stärkt die Vernetzung der Puppen-, Figuren- und Objekttheaterszene, trägt zum Wissenstransfer unter den Akteur*innen bei, erprobt in Modellprojekten Lösungsansätze und möchte mit dem Bündnis die kulturpolitische Sichtbarkeit des Genres erhöhen.
  • Das Netzwerk Freier Theater (NFT) setzt sich für den überregionalen Austausch von Produktionen und Wissen sowie die Verbesserung der Arbeits-und Präsentationsbedingungen der Künstler*innen und der freien darstellenden Künste insgesamt ein.
  • PERSPEKTIV:WECHSEL initiiert strukturelle Veränderungsprozesse, um die gesellschaftliche Vielfalt im Kinder- und Jugendtheater abzubilden.
  • produktionsbande - netzwerk performing arts producers hat zum Ziel, die Verbindung zwischen Kunst und Produktion, künstlerischer Arbeit und unternehmerischer Verantwortung zu stabilisieren und nachhaltig auszugestalten.
  • Tanz weit draußen fördert den Erfahrungsaustausch und die Entwicklung des zeitgenössischen Tanzes in ländlichen Regionen. Dadurch werden die regionalen Tanzszenen gestärkt, professionalisiert und sichtbarer gemacht.
  • United Networks (UN) setzt sich durch die Aktivitäten für Sichtbarmachung, Förderung und Empowerment von marginalisierten BIPoC-Künstler*innen und gerechtere Arbeitsbedingungen in der Kunst ein.
  • Zirkus ON bestärkt die Entwicklung von vielfältigen Kreationsformaten in der Zirkuskunst in Deutschland und verstetigt die bedarfsorientierte, überregionale Zusammenarbeit von Akteur*innen der Szene.

 

Mit dem Sonderprojekt „Verbindungen fördern“ unterstützt der Bundesverband Freie Darstellende Künste (BFDK) von 2021 bis 2025 überregionale Bündnisse in den freien darstellenden Künsten, indem finanzielle Mittel für eine professionelle Koordinierung, die überregionale Bündnisarbeit sowie für künstlerische Koproduktionen bereitgestellt und Vernetzung, Qualifizierung und Wissensaustausch untereinander befördert werden. Das Projekt wird finanziert durch die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien (BKM).

„Verbindungen fördern“ ist das erste Bundesförderprogramm, das der überregionalen Arbeit in den freien darstellenden Künsten Rechnung trägt. Es ist aus der Szene für die Szene initiiert worden und somit bedarfsorientiert und praxisnah gestaltet. „Verbindungen fördern“ ist modellhaft und ein funktionierendes Beispiel für länderübergreifende Förderung und überregionale Arbeit in den darstellenden Künsten. Es ist eine Reaktion auf die Ausdifferenzierung der Szene und ein Vorbild für andere Kunstsparten.

 

Weitere Informationen:

Bewerbungsprozess und Jury

Programm und aktuell geförderte Bündnisse