Zwei neue Publikationen beleuchten Solo-Selbstständigkeit und hybride Beschäftigung in den darstellenden Künsten. 

Beschäftigte in den darstellenden Künsten arbeiten häufig freiberuflich oder in kurzen Beschäftigungsverhältnissen – soziale Absicherung ist oftmals schwierig. Zwei neue Publikationen, erschienen im Rahmen des Forschungsprojektes „Systemcheck“ des Bundesverbandes Freie Darstellende Künste e.V. (BFDK), beleuchten die Herausforderungen dieser Solo-Selbstständigen und Hybrid-Beschäftigten.

Presse

Das Projekt, das gemeinsam mit dem ensemble-netzwerk, dem Institute for Cultural Governance Berlin und dem Institut für interdisziplinäre Arbeitswissenschaften der Leibniz Universität Hannover durchgeführt wird, trägt erstmals umfangreiches Datenmaterial zu Arbeitsverhältnissen und zur sozialen Absicherung in den darstellenden Künsten zusammen.

„Wir erwarten von Künstler*innen, dass sie uns spielend die Welt erklären. Wenn aber normale Lebensereignisse wie Krankheit, Kinder oder Alter zu existenziellen Bedrohungen werden, denen nur mit immensem Verwaltungsaufwand begegnet werden kann, macht sich Hilflosigkeit breit. Wo bleibt in dieser Lage der Raum für das Spiel? Nur wer nicht mit dem Rücken zur Wand steht, hat Spielraum“, fasst das Projektteam des ensemble-netzwerks – Anica Happich, Sören Fenner und Laura Kiehne, drei von sieben Autor*innen des Themendossier – die Lage zahlreicher Beschäftigter in den darstellenden Künsten zusammen.  

„Systemcheck“ trägt bis 2024 belastbares Datenmaterial zu Arbeitsverhältnissen und zur sozialen Absicherung in den darstellenden Künsten zusammen, wertet dieses aus und entwickelt Handlungsempfehlungen. Die jetzt erschienen Themendossiers „Die große Freiheit? – Solo-Selbstständige in den darstellenden Künsten und ein Check ihrer sozialen Absicherungssysteme“ und „Das Schlechteste aus zwei Welten? – Hybrid-Erwerbstätige in den darstellenden Künsten“ liefern Begriffsdefinitionen und geben anhand zahlreicher Beispiele aus der Praxis einen lebendigen Eindruck der Arbeitsrealitäten und ihrer Herausforderungen. Die Themendossiers bilden den Auftakt einer Reihe von Publikationen, die innerhalb des Forschungsprojektes entstehen und den Forschungsgegenstand sowohl aus wissenschaftlicher als auch aus der Praxis-Perspektive beleuchten werden.

Mitschnitte der ersten Fachkonferenz des Forschungsprojektes, die am 7. und 8. Dezember 2021 stattfand, können hier angeschaut werden, Mitschnitte aus dem ersten Workshop am 24. November 2021 sind hier zu finden.

Nächste Termine: Agiler Workshop „forever young? Soziale Absicherung und Erwerbsbiografien in den darstellenden Künsten" veranstaltet vom Institute for Cultural Governance am 2. März 2022. 

Weitere Termine und Veranstaltungen des Projektes finden Sie hier.

 

Zum Projekt „Systemcheck“

„Systemcheck“ untersucht über drei Jahre die Arbeitsrealitäten von Soloselbstständigen und Hybrid-Beschäftigten. Diese Untersuchung findet auf verschiedenen Ebenen statt: 

  • durch quantitative und qualitative Studien,
  • durch Workshops mit Akteur*innen der Szene, die verschiedene Thematiken fokussieren,
  • durch Themendossiers, die die Arbeitsrealitäten der Akteur*innen aus verschiedenen Perspektiven näher beleuchten, und
  • durch mehrere Fachkonferenzen, die als Diskussions- und Vernetzungsorte dienen.

Angestrebtes Ergebnis des Projektes ist die Formulierung wissenschaftlich fundierter und partizipativ im Feld entwickelter Handlungsbedarfe zur zukünftigen Gestaltung der sozialen Absicherungssysteme. Informationen und Neuigkeiten zum Projekt finden Sie auf der Website des BFDK