OFF-Informationen August 2015
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrte Damen und Herren,
diesen Juli hat die Stadt Wien eine richtig sinnvolle Erleichterung für die Abrechnung städtischer Mittel für freie Kulturprojekte getroffen: Kleinere Vorhaben bis zu einer Fördersumme von 5.000 Euro können einen einfachen Verwendungsnachweis einreichen. In Zukunft genügt der Nachweis über die Durchführung des Projekts mittels detailliertem Tätigkeitsbericht und eine Gesamteinnahmen- und Gesamtausgabenaufstellung analog zur eingereichten Kalkulation. Auf Einzelbelegaufstellungen oder die Vorlage aller Originalbelege wird verzichtet. Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny erklärte dazu, der Entscheid diene der Unterstützung der Kulturszene in der Stadt in dem er helfe, „administrative Abläufe um ein Vielfaches zu erleichtern. Gerade auch eine derartige Verbesserung von Serviceleistungen der Stadtverwaltung macht eine Stadt der Kultur aus." (Pressemeldung der Stadt Wien vom 17. Juli 2015) Der Wiener Kulturstadtrat hat Gutes getan. Weitere Städte, auch hierzulande, sollten dem Beispiel folgen. Und doch fragt man sich, warum diese Erleichterung nicht schon lange und überall gängige Praxis ist. Denn schließlich beseitigt sie nur eine von vielen Hürden, welche die freie Kulturarbeit erschweren. Doch wie sieht es beispielsweise mit der sozialen Situation der Künstlerinnen und Künstler aus, die in solchen Kleinprojekten arbeiten, und die die nächste Förderstufe nicht erreichen können, weil die Etats nicht zur Verfügung gestellt werden? Oder mit bezahlbarer Infrastruktur?
»Frei und fair arbeiten« zu können, ist das Ziel der Freien Theater. Förderbedingungen geben dafür einen Rahmen. Soziale und künstlerische Standards müssen eingehalten und immer wieder diskutiert werden, Arbeitsfelder, wie die künstlerisch-ästhetische Bildung, im Dialog mit Projektpartnern ausgestaltet werden. Anlässlich unseres 25jährigen Verbandsjubiläums greifen wir diese Themen auf unserem Bundeskongress in Hamburg auf. Die Anmeldung für den 3tägigen Kongress vom 15.-17. Oktober auf Kampnagel läuft und ist online unter www.kongress2015.freie-theater.de möglich. Wir freuen uns auf Sie und Euch!
Die nächsten Off-Informationen erscheinen Mitte September.
Euer und Ihr
Bundesverband Freier Theater
Nachrichten
Freie Theaterhäuser Niedersachsen fordern Erhöhung der Fördergelder vom Land
Unter dem Titel "Spielraum Niedersachsen - Zukunft der freien Theaterhäuser" stellten sechs Niedersächsische Theaterhäuser, die sich zu einem Verbund zusammengeschlossen haben, beim Ministerium für Wissenschaft und Kultur einen Antrag auf Fördergelder von 1 Million Euro. Der Antrag beinhaltet Investitionen in den Erhalt und die Erneuerung von Technik und in die Instandhaltung der Räumlichkeiten/Gebäude, Finanzierungsmodelle von Gastspielen mit den Säulen regional, national, international (Spielreihen, Festivals, Kooperationen etc.), faire Entlohnung für Personal (Abbau von prekären Beschäftigungsverhältnissen) und der Gestaltung eines aktiven Austausches zwischen Gruppen, Häusern, Produzenten, Festivals, Förderer und Kulturpolitik als Basis für eine relevante Programmatik der freien Theaterhäuser.
Umfrage zur Gleichstellung von LGBTI in den Darstellenden Künsten
Der internationale Verband der Darstellergewerkschaften ruft zu einer Umfrage zum Thema Gleichstellung von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgender, transsexuellen und intersexuellen KollegInnen (LGBTI) auf. Beteiligen sollen sich bitte alle DarstellerInnen – also TänzerInnen, Solo-SängerInnen, OpernchorsängerInnen, SchauspielerInnen, PerformerInnen u.a. – gleich welcher sexuellen Orientierung. Ziel der Umfrage ist die Erstellung einer Charta zur Gleichstellung, die beim FIA-Weltkongress 2016 präsentiert werden soll.
Umfragelink: https://de.surveymonkey.com/r/WCJJSJX
Ausschreibungen
Actors of Urban Change
Frist: 13.09.2015
Das Programm Actors of Urban Change fördert europaweit eine nachhaltige und partizipative Stadtentwicklung durch Kultur und transsektorale Zusammenarbeit. Jeweils ein Akteur aus der Kulturszene/Zivilgesellschaft, der Verwaltung und der Wirtschaft bilden ein transsektorales Team, das ein innovatives lokales Projekt durchführt.
Mehr Informationen: http://www.bosch-stiftung.de/content/language2/html/47964.asp
Werkstatt Vielfalt - Projekte für eine lebendige Nachbarschaft
Frist: 15.09.2015
Die Robert Bosch Stiftung fördert lokale Projekte zum Thema Vielfalt mit jeweils bis zu 7000€. Die Projekte sollen die unmittelbare Nachbarschaft, Gemeinde oder Viertel mit Leben füllen.
Mehr Informationen: http://www.mitarbeit.de/werkstatt_vielfalt.html
Call for proposals: Networks of young creative entrepreneurs: EU and third countries
Frist: 15.09.2015
Mit dem vom Europäischen Parlament initiierten Pilotprojekt soll eine Plattform geschaffen werden, die bestehende Netzwerke von Jungunternehmern im Kultur- und Kreativbereich innerhalb der EU sowie in Drittstaaten zusammenbringt. Ziel ist es, den Austausch und die Vernetzung zwischen Berufstätigen der Kultur- und Kreativbranche in Europa und Drittstaaten zu fördern. Ein Projekt wird mit ca. 800.000€ gefördert.
Mehr Informationen: http://ec.europa.eu/culture/calls/general/2015-eac-s11_en.htm
Amadeu Antonio Preis
Frist: 20.09.2015
Zum ersten Mal wird in diesem Jahr der Amadeu Antonio Preis für kreatives Engagement für Menschenrechte – gegen Rassismus und Diskriminierung vergeben. Mit ihm sollen Projekte gewürdigt werden, die sich gezielt mit künstlerischen Mitteln mit den Themen Rassismus, Menschenrechten und Migration auseinandersetzen. Künstlerinnen, Künstler und Projekte können sich selbst bewerben oder von anderen für den Preis nominiert werden.
Mehr Informationen: www.amadeu-antonio-preis.de
Call for Papers: Re/produktionsmaschine Kunst: Kategorisierungen des Körpers in den Darstellenden Künsten
Frist: 20.11.2015
Für das Symposium im März 2016 in Mainz können auch PraktikerInnen Abstracts für ca. 20 Minuten einreichen. Im Rahmen des Symposiums sollen einerseits die in Praxis und Theorie aktuell viel diskutierten Paradoxien des deutschen Sprechtheaters als einer „Re/produktionsmaschine“ sozialer Unterscheidungen von Körpern unter einer interdisziplinären Perspektive näher beleuchtet und andererseits das Forschungsfeld für die vielfältigen Formen Darstellender Kunst geöffnet werden – u.a. auch Freie Szene und Tanz.
Mehr Informationen: http://www.koerperkategorien2016.uni-mainz.de/
Wiederkehrende Ausschreibungen
Tanzfonds ErbeFristen 30.09.2015 + 31.10.2016
http://www.tanzfonds.de/de/erbe-bewerbung
Kooperationsprojekte Kreatives Europa
https://eacea.ec.europa.eu/creative-europe/funding/support-european-cooperation-projects-2016_en
tanz+theater machen stark
Frist: 15.10.2015
http://www.buendnisse.freie-theater.de/de/
Fonds Soziokultur
Frist: 02.11.2015
http://www.fonds-soziokultur.de/html/sozioset.htmlTagungen/ Festivals
„made in Hessen.100% Theater“ 15
20.09.-12.12.2015, Hessen
Im Rahmen des Festivals touren Produktionen hessischer TheatermacherInnen durch ganz Hessen.
Mehr Informationen: http://www.madeinhessen.de/
2. WILDWECHSEL-Festival
25.-29.09.2015, Weimar
Das Deutsche Nationaltheater Weimar und das Jugendtheater im stellwerk Weimar stellt acht von einer Jury ausgewählte Inszenierungen des Kinder und Jugendtheaters der Region Ost in einem Festival vor. Das Programm wird begleitet von Fortbildungen und Veranstaltungen für u.a. TheaterpädagogInnen. Beteiligt sind die Bundesländer Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin.
Mehr Informationen: http://www.wildwechsel-festival.de/
PAP Branchentreff Berlin
08. -10.10.201, Berlin
Das Performing Arts Programm des LAFT – Landesverband freie darstellende Künste Berlin lädt zum 3. Branchentreff der freien darstellenden Künste Berlin im TAK Theater im Aufbau Haus ein. Themen sind u.a. neue Formen der Arbeit, Fragestellungen der zukünftigen europäischen Gesellschaft und der Blick auf die Freie Szene von ExpertInnen anderer Disziplinen.
Mehr Informationen und Anmeldung: http://www.pap-berlin.de/module/branchentreff/branchentreff-2015.html
STELLA (AT)
19.-23.10.2015, Wien
Treffen der Kinder- und Jugendtheater aus Österreich. Mit Preisverleihung.
Mehr Informationen: http://www.assitej.at/projekte/stella/stella15/
Festivalkalender
Edinburgh Festival Fringe
07.-31.08.2015, Edinburgh
kunstfest weimar
21.08. - 06.09.2015, Weimar
http://www.kunstfest-weimar.de
DISKURS 15 – Festival on Spatial Arts
07.-11.10.2015, Gießen
http://www.inst.uni-giessen.de/theater/en/diskurs-festival
Bundeskongress Freier Theater »vielfalt gestalten. frei + fair arbeiten«
15.-17. Oktober 2015, Hamburg
http://www.kongress2015.freie-theater.de
Spielart
23.10.-07.11.2015, München
Unidram
03.-07.11.2015, Potsdam
euro scene
03.-08.11.2015, Leipzig
Tanzplattform Deutschland
09.-13.03.2016, Frankfurt
http://www.mousonturm.de/web/de/Neuerscheinungen
Julius Heinicke, Joy Kristin Kalu, Janina Möbius, Natascha Siouzouli, Matthias Warstat: Theater als Intervention. Politiken ästhetischer Praxis. transcript, 2015, ISBN 978-3-95749-048-3, 18,00€
In den gesellschaftlichen Legitimationen von Theater ist eine Verschiebung zu beobachten: Oft reicht es nicht mehr aus, sich auf die sinnliche Attraktion von Aufführungen oder die Beiträge des Theaters zum kulturellen Leben zu berufen. Zunehmend wird vom Theater erwartet, konkrete gesellschaftliche Zwecke zu erfüllen, sich also explizit politisch oder sozial zu engagieren. Theaterpraktiker begeben sich in spezifisch abgegrenzte Kontexte wie soziale Brennpunkte, Therapiegruppen, Unternehmen oder Gefängnisse, um dort Transformationsprozesse einzuleiten und zu begleiten. Was aber bedeutet es, wenn Theater in dieser Weise zum Instrument politischer und sozialer Interventionen wird? Der Band erarbeitet eine Theorie performativer Interventionen, die mit der Praxis des internationalen Applied Theatre dominante, doch von der Theaterwissenschaft bisher wenig bedachte Spielarten einbezieht.
Mehr Informationen: http://www.theaterderzeit.de/buch/theater_als_intervention/
Aus- und Weiterbildung
Regie und Dramaturgie im theaterpädagogischen Kontext - kostenfrei! Schwerpunkt: Biografisches Theater
Ab 29.09.2015
Auf der Grundlage von Erfahrungen im theaterpädagogischen Kontext, können in dieser Weiterbildung gezielt Kenntnisse in Regie und Dramaturgie weiterentwickelt werden. Die Methode des biografischen Theaters macht die Erzählungen der TeilnehmerInnen zum Ausgangspunkt der szenischen Entwicklung. Dozentinnen sind Gudrun Herrbold und Amelie Mallmann. Die Weiterbildung umfasst insgesamt 160 Unterrichtseinheiten (à 45 Min.), verteilt auf 15 Abendtermine (dienstags) und 5 Wochenenden (Sa/So).
Mehr Informationen: http://www.stiftung-spi.de/download/fachschulen/info_drama_weiter.pdf
Tanz mit Älteren. Eine praktische Einführung
28.-30.08.2015
Das Seminar befasst sich konkret mit der praktischen Umsetzung eines Tanzprojektes für ältere Menschen. Es behandelt dabei Fragen wie: wie spricht man interessierte Ältere an, welche sicheren Übungen gibt es mit Älteren, eingeschlossen Übungen für Menschen mit Einschränkungen sowohl in Bezug auf Mobilität wie auch in kognitiver Hinsicht; was muss man dabei bezüglich auf Gesundheit und Sicherheit berücksichtigen, wie schafft man sichere Räume und welche Themen eignen sich für eine Choreographie.
Mehr Informationen: http://www.bundesakademie.de/programm/bildende-kunst/do/veranstaltung_details/bk27-15/
Service
Deutscher Bundesverband Tanz sucht Geschäftsführung zum 01. Juli 2016
Frist: 15.10.2015
Der Deutsche Bundesverband Tanz repräsentiert als Dachverband Tanzkultur in Deutschland (Amateur- und Breitentanz) Landes- und Bundesverbände, Organisationen, Institutionen, Hochschulen und Universitäten sowie Persönlichkeiten, die wiederum Gruppierungen vertreten. Eine Schwerpunktaufgabe ist die Förderung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen durch die unterschiedlichsten Erscheinungsformen von Tanz.
Mehr Informationen: http://www.bkj.de/fileadmin/user_upload/documents/Aktuelles/Stellenangebote/Stellenausschreibung_Geschaeftsfuehrung.pdf
Arbeitsunfallversicherung in der Veranstaltungswirtschaft
Die VBG bietet speziell ein Versicherungspaket für die Kreativwirtschaft an. Denn im Gegensatz zu Arbeitnehmern ist bei Freiberuflern die Arbeitsunfallversicherung freiwillig. Die Versicherung kümmert sich um die medizinische Versorgung, Reha und eventuelle Wiedereingliederungsmaßnahmen ins Berufsleben. Der Beitragssatz wird anhand einer Gefahrenstufe und einer frei wählbaren Versicherungssumme festgesetzt und beträgt z.B. für einen Eventmanager ca. 80€ jährlich.
Mehr Informationen: http://www.vbg.de/freiwillige-versicherung.de
Handbuch: The FUND-FINDER
Das durch KREATIVES EUROPA - KULTUR geförderte Europäische Netzwerk IETM hat unter dem Titel "The FUND-FINDER: A Guide to funding opportunities for arts and culture in Europe, beyond Creative Europe" ein Handbuch zu öffentlichen und privaten Fördermöglichkeiten für Kultur in Europa und darüber hinaus veröffentlicht. Ziel ist es, damit den Zugang zu Wissen um bestehende Förderquellen zu verbessern und eine gezieltere Suche nach Förderung zu ermöglichen. Das Handbuch bietet eine Übersicht über lokal, regional und national bestehende Förderprogramme. Ergänzend werden EU-Programme über KREATIVES EUROPA - KULTUR hinaus vorgestellt, in denen ebenfalls Kulturprojekte Eingang finden können.
Mehr Informationen: http://www.ccp-deutschland.de/fileadmin/user_upload/3_Infos_und_Service/4_Weitere_Foerdermoeglichkeiten/Fund_Finder_local_regional_national_EU_On_the_Move_150630_fund-finder_v2.pdf
Onlinesuche für das Programm Creative Europe
Die Europäische Kommission hat auf ihrer Website eine neue Onlinesuche für die geförderten Projekte im Rahmen von Creative Europe freigeschaltet. Dabei kann sowohl nach einzelnen Festivals, Trainingsinitiativen oder Projekten gesucht werden, als auch nach Stichworten, Regionen oder Ländern. Einzelne Projekte werden in einer kurzen Zusammenfassung vorgestellt und neben Koordinatoren, Ansprechpartnern, Teilnehmerländern wird auch die Förderbeteiligung durch Creative Europe aufgeführt.
Mehr Informationen: http://ec.europa.eu/programmes/creative-europe/projects/
Impressum
Herausgeber: Bundesverband Freier Theater e.V. Mariannenplatz 2, 10997 Berlin Tel. 030. 20215999-0 / Fax. 030. 20215999-5 E-Mail: post [at] freie-theater.de / (www.freie-theater.de)V.i.S.d.P.: Martin Heering (Geschäftsführer)
Redaktion: Ulrike Bedrich
Zuschriften an die Redaktion: offinfos [at] freie-theater.de
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