Die Publikation des Impulse Theater Festival zu Krisendiskursen in den Freien Darstellenden Künsten: Wie wollen wir nach der Krise weiter machen? Können wir aus diesen Erfahrungen lernen? Die Publikation versammelt Beiträge von Freien Theaterschaffenden und Verantwortlichen aus Kultur und Politik über ihre aus der Corona-Krise gewonnenen Erkenntnisse, Ideen und Forderungen. Die Themen reichen von Förderpolitik und sozialer Absicherung über das Grundrecht der Kunstfreiheit und Digitalität bis zur Verwundbarkeit des Körpers im Theaterraum.
Nachrichten
Wer macht sich stark für die Belange der Freien Tanz- und Theaterschaffenden? Welche Änderungen gibt es bei der GEMA? Wie kooperieren die Verbände untereinander? Aktuelle Nachrichten für Interessierte!
Trotz aller bisher erfolgter Hilfs- und Neustartmaßnahmen trifft der zweite Corona-Lockdown den Kulturbereich und alle darin Tätigen mit voller Härte – wie lange diese äußerst belastende Situation dauern wird ist ungewiss. Kunst und Kultur sind dabei nicht die einzigen Gesellschaftsbereiche, die massiv unter Druck geraten sind und im Wettstreit um ihre wie immer definierte »Relevanz« in der Gesellschaft stehen.
Die seit Anfang November 2020 geltenden Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung treffen die Kultur- und Kreativwirtschaft unverhältnismäßig hart. Seit mehr als 8 Monaten tragen die Akteur*innen die existenzgefährdenden Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie solidarisch mit. Dennoch fielen vor allem die zahlreichen Soloselbstständigen, die hybrid Beschäftigten sowie die kleinen Betriebe ohne hohe Betriebskosten bei den Wirtschaftshilfen des Bundes komplett durchs Raster.
- 04.11.20
Deutsche Künstlerhilfe des Bundespräsidenten unterstützt in Not geratene ältere Künstler*innen
Ältere Künstler*innen (aller Genre), die zum kulturellen Ansehen der Bundesrepublik Deutschland beigetragen haben und durch Umstände verschiedener Art in eine finanzielle Notlage geraten sind, können vom Bundespräsidenten Mittel der Deutschen Künstlerhilfe erhalten. Es handelt sich um Ehrengaben des Bundespräsidenten als Ausdruck des Dankes für besondere kulturelle Leistungen. Der BFDK empfiehlt, Anträge/Vorschläge für 2020 rasch einzureichen!
Mit einem gemeinsamen Statement haben zwölf Dachverbände und Netzwerke aus unterschiedlichen Bereichen unserer Gesellschaft auf die Notwendigkeit einer Änderung des Gemeinnützigkeitsrechts hingewiesen. Die Überschrift lautet: Demokratie lebt von der Stärke ihrer Zivilgesellschaft. Weiter heißt es: »Unsere Mitglieder stiften Gemeinschaft, fördern das Zusammenleben und geben immer wieder kritische Impulse für die gesellschaftliche Weiterentwicklung. Die im Rahmen des Jahressteuergesetzes angestoßenen Änderungen im Gemeinnützigkeitsrecht machen die Arbeit vieler gemeinnütziger Vereine und Stiftungen einfacher. Doch die Vorschläge sind nicht ausreichend und schaffen nicht die notwendige Rechtssicherheit.«
Kultur stiftet Zusammenhalt, das Credo der kulturellen Vielfalt eint Europa. Dies gilt es in Zukunft angemessen zu finanzieren. Die Investitionen in die Kultur- und Kreativwirtschaft sorgen für einen Aufschwung in der Gesamtwirtschaft. Denn der Umsatzmultiplikator dieses Sektors in andere Branchen ist höher als beispielsweise bei der Pharma- oder Chemiebranche. Die Kultur- und Kreativwirtschaft erwirtschaftet 4,4 Prozent des EU-GDP (Bruttoinlandsprodukt) und sorgt für 12 Millionen Arbeitsplätze. Dieses Potenzial sollte bei der Investitionsoffensive von EU und Mitgliedstaaten genutzt werden!
Der BFDK fordert in einer gemeinsamen Presseerklärung mit dem Aktionsbündnis Darstellende Künste eine schnelle Unterstützung von Soloselbständigen und Kunstschaffenden: »Die erneute Schließung sämtlicher Kultur- und Theaterbetriebe im November 2020 bringt bundesweit die Kulturlandschaft und damit viele der darin arbeitenden Menschen in existentielle Not.
Kinder und Jugendliche konnten in den letzten Monaten endlich wieder Theater erleben und wir haben gesehen und erfahren: Sie brauchen die Begegnung mit Kunst jetzt dringlicher denn je! Kunst öffnet Welten, Kunst gibt Raum für Humor, für Utopie, für Fragen und Erlebnisse. Kulturangebote für Kinder und Jugendliche stärken und unterstützen junge Menschen und damit auch Familien und Bildungsinstitutionen, die sich in einem Dauerzustand der Überforderung und Verunsicherung befinden. Die Rechte und Interessen von Kindern und Jugendlichen müssen in den aktuellen Debatten zur Eindämmung der Corona-Pandemie eine zentrale Rolle spielen. Kinder brauchen Theater!
Am 2. Oktober 2020 wurde im Berliner Grips Theater der Verband der Theaterautor:innen (VTheA) gegründet. Ziel des Verbandes ist es, die beruflichen Interessen und Rechte der Theaterautor:innen zu vertreten und ein neues Bewusstsein für die Bedeutung von Theatertexten in der gesellschaftlichen Öffentlichkeit und innerhalb des Theaterbetriebs zu schaffen.
- 30.10.20
Europäischen Dachverbands der freien darstellenden Künste (EAIPA) hielt außerordentliche MV ab
Am 25. Oktober 2020 fand eine außerordentliche Mitgliederversammlung des Europäischen Dachverbands der freien darstellenden Künste (EAIPA) statt. Im Meta-Theater in Moosach bei München tauschten sich über vier Stunden lang in einem hybriden Live- und Zoom-Format die Mitglieder über die aktuellen Entwicklungen und deren Auswirkungen auf politischer und finanzieller Ebene aus. Die Erfahrungen sind durchaus unterschiedlich - mehr davon bald im Detail und bald auch mehr über die nächsten Aktivitäten. Wichtig: Von 11.-13. November 2020 wird EAIPA beim European Theatre Forum aktiv mit dabei sein und am 11. November 220 die Sozialen Dimensionen der Künstler*innen beleuchten.
Im Wettbewerbsverfahren um den Titel Kulturhauptstadt Europas 2025 in Deutschland hat sich Chemnitz durchgesetzt. Das hat die Vorsitzende der mit der Entscheidung beauftragten unabhängigen europäischen Jury, Sylvia Amann, bekanntgegeben. Die Ernennung zur Kulturhauptstadt aufgrund der Jury-Empfehlung erfolgt nun bis Jahresende durch die Kulturministerkonferenz im Benehmen mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Monika Grütters. Verantwortlich für die praktische Durchführung des nationalen Auswahlverfahrens ist die Kulturstiftung der Länder im Auftrag der Kultusministerkonferenz.
Auch die die von der Corona-Pandemie besonders stark betroffenen Privattheater bekommen finanzielle Unterstützung. Ab 9. November 2020 können sie Gelder aus dem Förderprogramm NEUSTART KULTUR, das von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM) zusammen mit dem Bühnenverein konzipiert wurde, beantragen. Auf den Corona-Infoseiten des Bühnenvereins werden demnächst nähere Informationen zum Programm und zu Antragsmöglichkeiten veröffentlicht.